Busverkehr
wird ausgedünnt |
[06.08.2004]
Die Interessengemeinschaft Schnaittachtalbahn macht darauf aufmerksam,
dass auf der Buslinie 311 Nürnberg – Simmelsdorf – Betzenstein –
Pegnitz ab 7. August 2004 die beiden Samstagsfahrten (Nürnberg ZOB
ab 10:45 Uhr und Pegnitz Bf. ab 19:34) ersatzlos entfallen. Orte wie
Diepoltsdorf, Ittling oder Plech werden dadurch am Wochenende komplett
vom öffentlichen Verkehrsnetz abgehängt.
Bereits im
Dezember 2003 wurde der Sonntagsverkehr auf dieser Buslinie ersatzlos
eingestellt und der Samstagsverkehr auf einen Bus pro Richtung
reduziert, der nun ebenfalls gestrichen wird. Montags bis freitags
verkehren weiterhin drei Busse pro Richtung. Davon fährt einer
durch das Schnaittachtal (Nürnberg ZOB ab 17:40 Uhr, Pegnitz ab
8:34 Uhr), die beiden anderen zwischen Lauf und Hormersdorf über
die Autobahn.
Gründe der
Kürzungen
Insgesamt
dünnte die Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF) zum 1. August 2004
ihren Busfahrplan massiv aus. Hintergrund ist die Kürzung von
staatlichen Ausgleichszahlungen, welche die Busunternehmer bisher
für die vergünstigte Beförderung von Schülern und
Schwerbehinderten erhielten. Das Koch-Steinbrück-Konzept zum
Subventionsabbau betrachtet diese Gelder als Subvention. Für die
Interessengemeinschaft Schnaittachtalbahn (IGSB) ist nicht
nachvollziehbar, warum Ausgaben für den öffentlichen
Nahverkehr als Subvention gelten, Ausgaben für Straßen
jedoch als Investitionen gewertet werden und demzufolge auch nicht
gekürzt werden. „Die Gelder versickern schließlich nicht in
den Verkehrsunternehmen, sondern kommen über das Bus- und
Bahnangebot direkt den Bürgerinnen und Bürgern und damit auch
dem Staat zu Gute,“ argumentiert der IGSB-Vorsitzende Dominik Sommerer.
ÖPNV muss effizienter organisiert werden
Ebenfalls
unverständlich findet die Interessengemeinschaft
Schnaittachtalbahn, dass die verbleibenden Busse zwischen Nürnberg,
Lauf und Simmelsdorf im Minutenabstand neben den Zügen herfahren,
aber am Wochenende das Oberland komplett vom öffentlichen
Nahverkehr abgehängt wird. Die Interessengemeinschaft
Schnaittachtalbahn hat schon 1998 in ihrem „Zukunftskonzept
Schnaittachtalbahn“ vorgeschlagen, den öffentlichen Nahverkehr
effizienter zu organisieren statt willkürlich zu kürzen. Eine
solche Optimierung könnte beispielsweise so aussehen, dass
zwischen Nürnberg, Lauf und Simmelsdorf ausschließlich der
Zug pendelt und ein Bus oder Anruf-Sammel-Taxi zwischen Simmeldorf,
Betzenstein und Pegnitz als Zubringer fährt – dafür
häufiger als bisher. Effekt wären mehr Verbindungen bei
gleichen Kosten aber mehr Einnahmen.
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