von Anton Hensel

Die Interessengemeinschaft Schnaittachtalbahn (IGSB) lud am Sonntag, 12. Oktober 2008 zu Dampflokfahrten durch das idyllische Tal und Hunderte nutzten die Gelegenheit mit dem mächtig schnaufenden und rußenden Ungetüm das Schnaittachtal zu erkunden und den Herbstmarkt zu besuchen.

Insbesondere bei den Kindern herrschte großes Interesse an der 136 Tonnen schweren und 1650 PS starken, dampfgetriebenen Lokomotive. Aber auch die gesamte Zuggarnitur stammte aus der „historischen“ Zeit. Wegen der immensen Kosten, die durch die Reaktivierung alter Loks anfallen, war dies voraussichtlich eine der letzten Gelegenheiten, Schienennostalgie live zu erleben.

Anlass der Veranstaltung war für die IGSB die hochoffizielle Taufe des neuen Dieseltriebwagens vom Typ „LINT 41“, was soviel heißt wie „Leichter innovativer Nahverkehrstriebwagen“ mit 41 Metern Länge. Die DB-Regio und hier insbesondere die „Mittelfrankenbahn“ ist zuständig für den Einsatz dieser Schienenfahrzeuge. Und die Vertreter der Gemeinden des Schnaittachtales waren sich einig „wir wollten einen talumfassenden Zugnamen vergeben und nicht getrennt nach Gemeindenamen benennen“. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister versprechen sich natürlich einen hohen Werbeeffekt und mehr Besucher im Schnaittachtal. Pfarrer Eisend nahm es von der humorvollen Seite, die Taufe unter dem gehörigen Zeitdruck des Fahrplanes vornehmen zu müssen. Dem Fahrplan fielen auch die Grußworte anwesender Politiker zum Opfer. Achim Dobbert, Vertreter des Landrates Nürnberger Land, fand dennoch hohe, lobende Worte insbesondere für den „eisenbahnverrückten“ Vorsitzenden der IGSB, Dominik Sommerer. Der große Erfolg der Interessengemeinschaft spiegelt sich in der neuen, aktuell verbesserten Zuganbindung des Schnaittachtales wider. Sommerer betonte, dass die Utopien des Vereins, die seit 10 Jahren im IGSB-Zukunftskonzept für die Bahn enthalten sind, nun endlich zur Wahrheit umgesetzt wurden. Stolz auf diesen Erfolg dürfen all diejenigen sein, die sich ehrenamtlich für die Bevölkerung eingesetzt haben. Kritisch angesprochen wurden natürlich auch die Sorgen von Eltern wegen überfüllter Züge zu den Schulorten und den sich häufenden Fällen von Vandalismus in und an den Zügen. Alle Benutzer der Bahn wurden aufgefordert für den ordnungsgemäßen Zustand der Züge zu sorgen und negative Vorkommnisse sofort der Polizei zu melden.

Die "Schaffner und -innen" tauften und gaben das Abfahrtsignal. Bild: Anton Hensel	Das getaufte Fahrzeug trägt die Wappen der Gemeinden Schnaittach, Simmelsdorf und Neunkirchen am Sand. Bild: Anton Hensel
Das Organisationsteam der Interessengemeinschaft Schnaittachtalbahn in Neunkirchen Sand. Bild: Dominik Sommerer	Gut gelaunte Fahrgäste beim Halt in Speikern. Bild: Dominik Sommerer
Der Sonderzug bespannt mit der Dampflok 52 8195 in Neunkirchen am Sand auf der einen... Bild: Dominik Sommerer	... und mit der Diesellok V 60 11011 auf der anderen Seite in Simmelsdorf. Bild: Dominik Sommerer
Dampfzug im goldenen Herbstwald zwischen Neunkirchen am Sand und Speikern. Bild: Anton Hensel

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