Dampflokfahrten
64 491 zu Gast auf der Schnaittachtalbahn |
Unter dem Motto "Zeitreisen
können wir Ihnen nicht bieten, aber Dampflokfahrten auf der Schnaittachtalbahn"
fuhr am Sonntag, den 17. Mai 1998 erstmals nach 35 Jahren Pause wieder
eine legendäre Dampflok der Baureihe 64 nach Simmelsdorf.
Anfang
1996 kaufte der Verein Dampfbahn Fränkische Schweiz e.V. für
die Museumsbahn Ebermannstadt - Behringersmühle die Dampflok 64 491.
Nachdem sich damit wieder ein betriebsfähiges Exemplar dieses Typs
im Raum Nürnberg befand, reifte der Gedanke, diese Baureihe anlässlich
einer Sonderfahrt wieder einmal auf der Schnaittachtalbahn einzusetzen.
Erfreulicherweise erklärte sich die Dampfbahn Fränkische Schweiz
e.V. (DFS) bereit, die Fahrten auf eigenes Risiko durchzuführen. Im
Gegenzug übernahmen wir die Organisation eines Rahmenprogramms, des
Wasserfassens einschließlich Brandschutz durch die freiwilligen Feuerwehren
sowie die Werbung mit Handzetteln, Tageszeitungen und Plakaten.
Bild: 64 491 beim Wasserfassen in Neunkirchen am Sand |
Der Zug Zum Einsatz kam eine stilechte Zuggarnitur bestehend aus fünf Donnerbüchsen, drei Umbauwagen und einem Packwagen wie sie in den 1950er Jahren üblich war. Da das Umsetzgleis in Simmelsdorf in Folge eingeleiteter Rückbaumaßnahmen nicht mehr befahrbar war, musste der Sonderzug mit jeweils einer Lok an der Zugspitze bzw. am -schluss bespannt werden. In Richtung Neunkirchen zog die Dampflok 64 491 den Zug, Richtung Simmelsdorf die Diesellok V 36 123. In einem der neun Wagen wurden Getränke und kleinere Speisen angeboten. Fahrkarten für Hin- und Rückfahrt zum Preis von 10,- DM wurden durch das Zugpersonal verkauft. V
36 123 in Hedersdorf
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Der Fahrplan Der erste Zug startete um
9:53 Uhr in Nürnberg und erreichte Neunkirchen am Sand gegen 10:36
Uhr. Zwischen Neunkirchen am Sand und Simmelsdorf pendelte der Dampfzug
dann viermal im Zweistundentakt hin und her, bevor er gegen 17:00 Uhr von
Simmelsdorf zurück nach Nürnberg dampfte. Zwischenstopps wurden
in Speikern, Rollhofen und Schnaittach eingelegt. Der Fahrplan war von
den am Sonntag im Zweistundentakt verkehrenden planmäßigen RegionalBahnen
abhängig und so fuhr der Dampfzug in den Lücken.
Das Rahmenprogramm |
Neunkirchen
am Sand: Hier hatte der Dampfzug zum Wasserfassen durch die Freiwillige
Feuerwehr eine Stunde Verschnaufpause im Ladegleis und konnte von Jung
und Alt bestaunt werden. Daneben bestand die Möglichkeit, sich an
Infoständen der IG Schnaittachtalbahn e.V., des Heimat- und Geschichtsvereins
sowie am Infobus des Verkehrsverbundes zu informieren oder Bahnsouveniers
zu erwerben. Der Bahnhofswirt übernahm die Bewirtschaftung, der Kreisjugendring
mit dem Spielmobil die Kinderbetreuung. Bild: Unser
Infostand
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Schnaittach:
Neben der Festung Rothenberg und des Jüdischen Museums konnte man
hier die Modellbahn-Schau der Familie Grund besuchen oder sich am Bürgerweiher-Fest
verköstigen.
Bild: LGB-Modellbahnanlage |
Simmelsdorf:
In Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein
Hüttenbach wurden Führungen durch den Tucherschlosspark und die
Bühler Kirche angeboten. Sehr gut angenommen wurde der Pendelbus zum
Schützenfest in Großengsee, der in Zusammenarbeit mit dem dortigen
Schützenverein organisiert wurde.
Bild: 64 491 in Simmelsdorf |
Die positiven Stimmen und der gute Zuspruch sprechen dafür, auch zukünftig wieder Dampflokfahrten auf der Schnaittachtalbahn anzubieten. Vorraussetzung hierfür ist, dass das Risiko eines finanziellen Verlustes (z.B. bei schlechtem Wetter) durch Dritte abgesichert wird, beispielsweise durch Ausfallbürgschaften des Landkreises, der Gemeinden oder Sponsoren. |