Hochzeitsfahrt
im Schienenbus
Sonderfahrten am 2. August 2003 |
[06.08.2003] Am Samstag, den 2. August 2003 fuhr ein ganz besonderer Zug auf der Schnaittachtalbahn: Eine Hochzeitsgesellschaft hatte einen historischen Schienenbus für eine Sonderfahrt von Nürnberg nach Simmelsdorf gechartert. Die Interessengemeinschaft Schnaittachtalbahn nutzte die Standzeit des Schienenbusses in Simmelsdorf zu drei öffentlichen Pendelfahrten nach Neunkirchen am Sand.
Für die Interessengemeinschaft Schnaittachtalbahn e.V. waren die Schienenbusfahrten eine Premiere: erstmals operierte der Verein als Veranstalter und übernahm damit Werbung, Fahrkartenverkauf und das wirtschaftliche Risiko auf eigene Faust. Möglich war dies nur durch die großzügige Unterstützung der Bund Naturschutz Service GmbH in Lauf. Deren Geschäftsführer hatte die originelle Idee, den Schienenbus für seine private Hochzeitsfeier zu chartern.
Am Samstagmorgen wurde Gespann aus den Jahren 1959/60 vom Dampflokmuseum Neuenmarkt-Wirsberg durch das Pegnitztal nach Nürnberg überführt. Als „Lydia-Bene-Express“ ging es von dort nach Lauf rechts der Pegnitz, wo das frisch vermählte Paar zustieg. Anschließend brummte der Schienenbus weiter durch das Schnaittachtal bis zur Endstation Simmelsdorf, wo zwei Busse die Hochzeitsgesellschaft zum Mittagessen brachten.
Bis zur Rückkehr der Gesellschaft nutzte die Interessengemeinschaft Schnaittachtalbahn (IGSB) den Schienenbus zu drei öffentlichen Pendelfahrten nach Neunkirchen am Sand. Mit dem Zuspruch ist der Verein zufrieden: Trotz Sommerhitze und Ferienzeit fuhren ausreichend Fahrgäste mit, um kostendeckend zu fahren. „Vielen potentiellen Fahrgästen wäre ein knallrotes Gummiboot lieber als ein knallroter Schienenbus gewesen,“ scherzt der IGSB-Vorsitzende Dominik Sommerer. Die Interessengemeinschaft hat 82 Fahrkarten verkauft, wobei deutlich mehr Fahrgäste mitgefahren sind, da Kinder kostenlos mitfahren durften. Lob verdient laut Dominik Sommerer die Deutschen Bahn AG, die sich sehr kooperativ zeigte. An der Strecke selbst waren zahlreiche Eisenbahnfans mit Fotoapparaten und Videokameras unterwegs, denn in der Bahnszene ist der Schienenbus ein Kultfahrzeug vergleichbar mit dem VW Käfer.
Nach der dritten Pendelfahrt fuhr die Hochzeitsgesellschaft
dann gegen 19 Uhr erstmals in der Geschichte der Schnaittachtalbahn mit
dem Schienenbus direkt von Simmelsdorf ins Nürnberger DB-Museum, wo
ausgiebig weiter gefeiert wurde. Einige Eisenbahnfreunde nutzten die Gelegenheit,
abends mit dem Schienenbus noch nach Neuhaus und Neuenmarkt-Wirsberg zu
fahren.
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