Zukunft & Visionen
Zukunftskonzept Schnaittachtalbahn |
Nachfolgend die wichtigsten
Vorschläge für ein besseres Bahnangebot zwischen
Nürnberg und Simmelsdorf aus unserer 52 Seiten starken
Broschüre Zukunftskonzept Schnaittachtalbahn:
Durchgehende Züge nach
Nürnberg am Wochenende
Der Großteil der Reisenden aus dem Schnaittachtal fährt nach
Lauf oder Nürnberg. Zusätzlich besteht am Wochenende ein
großes Potential an Fahrgästen aus dem Raum Nürnberg,
die umsteigefrei ins Umland fahren wollen. Um diesen eine attraktive
Bahnverbindung zu bieten, fordern wir, dass auch am Wochenende alle
Züge ohne umsteigen zwischen Simmelsdorf und Nürnberg fahren
(geplant ab Dezember 2008), die zwischen Lauf und Nürnberg
möglichst ohne Halt verkehren. Dadurch ergäben sich folgende
Vorteile:
- Kein umsteigen in Neunkirchen am Sand erforderlich
- Die Reisezeit z.B. von Schnaittach nach Nürnberg würde
sich von 53 auf 26 Minuten verkürzen
- Schnelle Zugverbindung von Lauf nach Nürnberg Hbf (Fahrzeit
12 Minuten) auch am Wochenende
Die durchgehenden Züge sollen zu leicht merkbaren Taktzeiten
verkehren und optimale Anschlüsse in Neunkirchen am Sand (von und
nach Hersbruck/Neuhaus) und Nürnberg Hbf bieten.
Taktverdichtungen in den
Hauptverkehrszeiten und am Wochenende
In
den Stoßzeiten am Morgen und nachmittags sollen zusätzliche
Züge zwischen Nürnberg und Simmelsdorf verkehren, so dass zu
diesen Zeiten ein Halbstundentakt entsteht. Dadurch würde die
Verbindung für Pendler noch attraktiver werden. Viele aus dem
Schnaittachtal, die heute mit dem Auto nach Neunkirchen fahren, um von
dort das in den Stoßzeiten verstärkte Angebot der Strecke
Nürnberg - Hersbruck zu nutzen, könnten bereits ab ihrem
Wohnort mit dem Zug fahren. Durch die Aufteilung auf mehrere Züge
könnte der gesamte Schüler- und Berufsverkehr entzerrt und
der Interessenskonflikt zwischen den Schülerinnen und
Schülern, die etwa zur gleichen Zeit in Nürnberg, Lauf und
Hersbruck sein müssen, gelöst werden. Am Wochenende ist der
bisherige Zweistundentakt zu einem Stundentakt zu ergänzen
(geplant ab Dezember 2008).
Abendverbindungen mit Anrufsammeltaxen
Zu einem attraktiven
Bahn- und Busangebot gehört auch ein Verkehr bis in die Nacht
hinein, damit die öffentlichen Verkehrsmittel auch bei z.B. Kino-
oder Kneipenbesuchen genutzt werden können. Da aber aufgrund der
vergleichsweise geringen Fahrgastzahlen am Abend und in der Nacht ein
Zug nur unnötige Überkapazitäten bieten würde und
auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (Zugkilometerkontingent)
nicht vorhanden sind, wünschen wir uns einen Verkehr mit
Anrufsammeltaxis (AST) im Stundentakt von 20 Uhr bis ca. 1 Uhr (Fr/Sa
und Sa/So bis 5 Uhr) morgens. Diese Fahrten verkehren nur, wenn der
Fahrgast vorher bei dem beauftragten Taxiunternehmen angerufen und
seinen Fahrtwunsch angegeben hat.
Besseres Erscheinungsbild der Stationen
Die Bahnhöfe und Haltepunkte im Schnaittachtal befinden sich in
einem bedauernswerten Zustand, der den potentiellen Fahrgast eher
abschreckt denn animiert, die Bahn als Fortbewegungsmittel zu nutzen.
Daher fordern wir einen Mindeststandard für die Ausstattung von
Bahnhöfen und Haltepunkten:
- Bahnsteige (höhengleich mit Fahrzeugeinstieg, befestigter
Belag, beleuchtet)
- Wartepavillon (geschlossen und möglichst beheizt, Wände
aus Glas, beleuchtet)
- Fahrradständer (überdacht, moderne Rahmenhalter)
- P&R-Anlage (befestigt, in größeren Orten)
- Kombinierte Bus-Bahnsteige in Schnaittach und Simmelsdorf
(„Crossing Plattform“)
- Beleuchtete Bahnhofsschilder
- Leicht verständliche Kundeninformation in beleuchteter
Vitrine (Fahrplan, Liniennetzplan, Informationen zum Tarif, Ortsplan)
- Reisendeninformationssystem (z.B. Lautsprecher für
Durchsagen)
- Uhr
- Telefon (mit Notruf und Servicetasten für Bahnauskunft und
Taxiruf)
Auch sollte die Pflege dieser Anlagen nicht vernachlässigt werden.
Verbesserte Infrastruktur
Um im Schnaittachtal einen attraktiven Zugverkehr anbieten zu
können, ist eine Überprüfung und Überarbeitung der
Strecke unumgänglich:
- Durcharbeiten des Gleiskörpers zum dauerhaften Sicherstellen
der Betriebsfähigkeit
- Auflassung und Zusammenfassung von Bahnübergängen
- Sicherung der verbleibenden Übergänge
- Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit, dadurch
Fahrzeitverkürzung
- Ausbau der Strecke für einen dichteren Takt (z.B.
Kreuzungsbahnhof) und Einbau eines dafür erforderlichen
Zugsicherungssystems
- Überprüfung und evtl. Ersatz von Brücken und
Durchlässen
- Ersatz von Blechschwellen durch Holz- oder Betonschwellen in den
Ortslagen zur Lärmminderung
- Wiederherstellung der Umsetzmöglichkeit in Simmelsdorf
für den Güter- und Sonderzugverkehr
- Einrichtung neuer Haltepunkte zur besseren Erschließung von
Wohngebieten
- Elektrifizierung der Schnaittachtalbahn, falls die rechte
Pegnitzstrecke elektrifiziert wird
Einsatz moderner Leichttriebwagen
Die gegenwärtig auf der Schnaittachtalbahn eingesetzten Triebwagen
der Baureihe 614 sind mit ihren 242 Sitzplätzen in den
morgendlichen Stoßzeiten überfüllt und in
Schwachlastzeiten am Vormittag oder am Abend überdimensioniert.
Außerdem steht ihr geringes Beschleunigungsvermögen im
Widerspruch zur geforderten Fahrzeitverkürzung. Daher sollten auf
der Schnaittachtalbahn moderne Leichttriebwagen eingesetzt werden
(geplant ab Dezember 2008), die folgende Vorteile bieten:
- Kleinere Einheiten, bei Bedarf kuppelbar, d.h. bessere
Kapazitäts-Anpassung möglich
- Kostengünstiger Einsatz durch niedrige
Beschaffungs-/Instandhaltungskosten
- S-Bahn-ähnliche Beschleunigungswerte
- Imageverbesserung durch modernes Design
- Stufenloses Einsteigen
- Höherer Fahrkomfort
Zubringer-Bus-Linien
Um auch Orte, die nicht unmittelbar Zugang zum Bahnangebot haben, an
den nächstgelegenen Bahnhof anzubinden, fordern wir
Zubringerbuslinien, die, wie die Schnaittachtalbahn, im Takt und mit
guten Umsteigemöglichkeiten ausgestattet werden müssen. Um
den derzeitigen unüberschaubaren Linienwirrwarr im Bereich Lauf -
Schnaittach - Simmeldorf zu beseitigen, sollten folgende vertaktete
Bus- bzw. AST-Linien eingerichtet werden:
- Simmelsdorf - Betzenstein - Pegnitz
- Simmelsdorf - Oberndorf - Judenhof
- Schnaittach - Osternohe - Hormersdorf
- Schnaittach - Herpersdorf - Eschenau
- Schnaittach - Kersbach - Schnaittach
Dabei ist darauf zu achten, dass ein Parallelverkehr von Bus und Bahn
ausgeschlossen wird.
Bessere Vermarktung
Das Angebot der Schnaittachtalbahn ist in der Bevölkerung vielfach
nicht bekannt, daher fordern wir eine verbesserte Vermarktung:
- Bessere Streuung der Info-Materialien
- ÖPNV-Einsteigerprospekt
- Prospekte über Freizeitmöglichkeiten entlang der Strecke
- Einfaches Preissystem
- Leicht zu bedienende Fahrkartenautomaten und persönliche
Beratungsmöglichkeiten
- Mittelfristig: Einführung von elektronischen Fahrkarten mit
automatischer Abbuchung des günstigsten Fahrpreises
Wiederaufnahme des Güterverkehrs
Zur Entlastung der
Straßen vom LKW-Verkehr ist ein verstärkter
Schienengüterverkehr anzustreben; auch auf Bahnstrecken mit
vergleichsweise geringem Frachtaufkommen wie der Schnaittachtalbahn.
Durch den Einsatz von kräftig motorisierten Triebwagen können
anfallende Güterwagen an die Personenzüge angehängt oder
Güterzüge mit diesen Triebfahrzeugen gefahren werden.
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