Höhere Fahrpreise zum
Jahreswechsel Steigende Kosten und Mehrwertsteuererhöhung
[29.11.2006] Auch dieses Jahr steigen
die Fahrpreise. Während der Verkehrsverbund Großraum
Nürnberg (VGN) seine Preise mit 0,92 Prozent recht moderat zum
Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 anpasst, zieht die Deutsche Bahn
AG am 1. Januar 2007 mit 5,6 Prozent deutlich kräftiger an der
Preisschraube.
VGN-Fahrkarten
(Nahverkehr)
In der Gesellschafterversammlung des Verkehrsverbundes Großraum
Nürnberg (VGN) am 22.06.2006 haben die Verkehrsunternehmen eine
moderate Tariferhöhung zum Jahreswechsel um durchschnittlich 0,92
Prozent beschlossen. Damit orientiert man sich mit wenigen Ausnahmen an
der für das Jahr 2007 erwarteten Kostensteigerung im Nahverkehr.
Bereits vor fünf Jahren hatten sich die Verkehrsunternehmen und
Gebietskörperschaften im VGN geeinigt, die Entwicklung der
Betriebskosten jährlich als Grundlage für die
Tarifentwicklung heranzuziehen. Die aktuelle Prognose geht von einer
Kostensteigerung um 0,73 Prozent aus. Da die Fahrpreise nur mit
Sprüngen von 10 Cent angehoben werden können, ist die
Anhebung bei den Einzelfahrscheinen in der Tarifstufe K mit 2,07
Prozent überproportional. In den letzten Jahren hatte man hier auf
Preiserhöhungen bei den Einzelfahrkarten verzichtet. Niedriger
fällt die Anhebung in den weiteren Tarifstufen aus. Sie
beträgt 0,73 Prozent bei der Tarifstufe 2 sowie 0,74 Prozent bei
allen anderen Tarifstufen. Von der Mehrwertsteuererhöhung ist der
Nahverkehr nicht betroffen, da hier der reduzierte Mehrwertsteuersatz
von sieben Prozent gilt. Streifenkarten und TagesTickets zu den
derzeitigen Preisen können noch bis 30. Juni 2007 benutzt werden.
Zeitkartenreform
verschoben
Die Anfang des Jahres diskutierte und ursprünglich für
Dezember 2006 eingeplante Reform des Zeitkartensortiments (MobiCard und
Umwelt-Jahres-Abo) wurde vorerst verschoben, da der Nürnberger
Stadtrat seine Zustimmung verweigerte. Es war vorgesehen, ein
31-Tage-Ticket einzuführen, das keine Übertragbarkeit
beinhalten und im Vergleich zur MobiCard spürbar günstiger
sein sollte. Nach dem Konzept sollten zudem die Jahres-Abos um eine
Variante ergänzt werden, bei der – ähnlich der MobiCard – zu
bestimmten Zeiten die Mitnahme weiterer Personen möglich ist.
Damit sollte insgesamt mehr Gerechtigkeit für Fahrgäste und
Verkehrsunternehmen erreicht werden, so der VGN. Bedacht werden muss
aus Fahrgastsicht allerdings, dass jedes neue Angebot den Tarif zwar
gerechter, aber auch komplizierter und unübersichtlicher macht.
Schönes-Wochenende-Ticket
Das Schönes-Wochenende-Ticket kostet 33 Euro (bisher 30 Euro) beim
Kauf am Automat oder im Internet bzw. 35 Euro (bisher 32 Euro) bei Kauf
in DB ReiseZentren und DB Agenturen. Es gilt samstags oder sonntags von
0 Uhr bis 3 Uhr des Folgetags für bis zu fünf Personen
für beliebig viele Fahrten mit Regionalzügen in ganz
Deutschland.
Bayern-Ticket
Das Bayern-Ticket Single für eine Person kostet an Automaten und
im Internet künftig 19 Euro (bisher 18 Euro), das Bayern-Ticket
für bis zu fünf Personen 27 Euro (bisher 25 Euro). Das
Bayern-Ticket gilt einen Tag lang für beliebig viele Fahrten in
ganz Bayern mit allen Regionalzügen, S-Bahnen, Straßenbahnen
und U-Bahnen sowie fast allen Stadt- und Regionalbuslinien. Über
Bayern hinaus gilt es zusätzlich nach Salzburg, Kufstein und Ulm.
Montags bis freitags gilt das Bayern-Ticket von 9 Uhr bis 3 Uhr des
Folgetags, samstags, sonn- und feiertags von 0 Uhr bis 3 Uhr des
Folgetags. Mit dem Bayern-Ticket Nacht können bis zu fünf
Personen zukünftig bereits ab 18:00 Uhr (bisher erst ab 19:00 Uhr)
bis 06:00 Uhr des Folgetags für 19 Euro (bisher 18 Euro) fahren.
Beim Kauf in DB ReiseZentren und DB Agenturen kosten alle
Bayern-Tickets zwei Euro mehr.
DB-Fahrkarten
(Fernverkehr)
Die Deutsche Bahn hebt zum 1. Januar 2007 die Preise im Durchschnitt um
2,9 Prozent (ohne Mehrwertsteuer-Erhöhung) an. Sie begründet
die Anpassung mit bundesweiten Angebotsverbesserungen und erheblichen
Kostensteigerungen bei Strom, Öl und Diesel. Ebenfalls zum 1.
Januar wird die Anhebung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent bei
den Fahrpreisen umgesetzt. Insgesamt steigen damit die Ticketpreise im
Fernverkehr um durchschnittlich 5,6 Prozent. Die Preise für die
BahnCards erhöhen sich um etwa 2,9 Prozent. Der Preis für
Sitzplatzreservierungen im personenbedienten Verkauf wird um 50 Cent
auf 3,50 Euro angehoben. Am Automaten und im Internet kosten
Reservierungen beim gleichzeitigen Kauf einer Fahrkarte
unverändert 1,50 Euro. Bis zum 31.12.2006 werden alle Angebote zum
alten Preis und zu den alten Konditionen verkauft. Die neuen Preise
gelten ab Verkaufstag 01.01.2007.