Staatsminister Wiesheu wechselt in
DB-Vorstand Ablösung für Klaus Daubertshäuser
[23.11.2005] Staatsminister Otto Wiesheu
(CSU) wechselt zum 1. Januar 2006 in den Vorstand der Deutschen Bahn und
übernimmt dort das Ressort für Marketing und politische
Beziehungen. Wiesheu tritt die Nachfolge von Klaus Daubertshäuser
(62, SPD) an, der seit 1994 im Management der Bahn ist und zum
Jahresende ausscheidet. Ein Nachfolger soll Anfang Januar auf der
Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion in Kreuth präsentiert werden.
Sein Weggang zur Bahn erfolge "im besten Einvernehmen" mit
Ministerpräsident Stoiber, sagte Wiesheu. Der 61-jährige
promovierte Jurist ist seit 1974 in der bayerischen Politik tätig,
seit 1993 als Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft,
Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Man darf gespannt sein, wie sich
dieser Wechsel auf die bayerische Verkehrspolitik auswirken wird. Die DB
verliert auf alle Fälle einen aufgrund seiner Sachkenntnis
unbequemen und aufgrund des hohen Bestellvolumens im Regionalverkehr
mächtigen Gegner. Wiesheu war in seinen Prinzipien
verläßlich und berechenbar. Er engagierte sich durchaus
für den Schienenverkehr: Seit 1996 wurde auf keiner einzigen
Bahnstrecke in Bayern der Personenverkehr eingestellt, der BAYERN-TAKT
und das BAYERN-TICKET wurden in seiner Amtszeit eingeführt.
Vorzüge, die wir vielleicht noch vermissen werden. Die bayerische
Verkehrspolitik könnte durch den Wechsel aber auch profitieren,
z.B. wenn der Wiesheu-Nachfolger die eher ablehnende Haltung zu
Streckenreaktivierungen aufgibt.